
Im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist der § 91 eine interessante Vorschrift, die sich mit dem Begriff der vertretbaren Sachen beschäftigt. Worin liegt nun das Besondere an vertretbaren Sachen? Es handelt sich hierbei um bewegliche Güter, die im Wirtschaftsverkehr nach ihrer Zahl, ihrem Maß oder Gewicht klassifiziert werden. Dies hat weitreichende Folgen für den Kauf und Verkauf im Alltag.
Vertretbare Sachen sind in der Regel Gegenstände, die austauschbar sind. Ein einfaches Beispiel: Wenn du ein Kilogramm Äpfel kaufst, ist es egal, welche Äpfel du bekommst, solange sie das gleiche Gewicht haben. Ob du nun Granny Smith oder Gala-Äpfel erhältst, der Wert bleibt gleich, und sie sind qualitativ vergleichbar.
Was sind vertretbare Sachen?
Vertretbare Sachen sind also bewegliche Objekte. Sie können durch andere Dinge ersetzt werden, solange diese die gleichen Eigenschaften haben. Das macht sie zu einem wichtigen Begriff im Handelsrecht.
Ein weiteres Beispiel: Stell dir vor, du kaufst mehrere Bücher eines bestimmten Autors. Jedes Buch ist im Prinzip ähnlich, und die verschiedenen Exemplare sind nicht einzigartig. Du könntest jederzeit ein anderes Exemplar des gleichen Buches erhalten, und es würde immer noch die gleiche Leistung erfüllen. Der Austausch wäre hier problemlos möglich.
Es ist wichtig, den Begriff der „vertretbaren Sachen“ vor dem Hintergrund des Kaufrechts zu verstehen. Wann immer du mit solchen Gegenständen dealst, gelten bestimmte Regeln. Diese beziehen sich beispielsweise auf die Ansprüche, die Käufer bei Mängeln geltend machen können. Wenn du also ein defektes Produkt erhältst, das vertretbare Eigenschaften hat, stehen dir spezifische Rechte zu. Du kannst das Produkt zurückgeben oder einen Preisnachlass fordern, unabhängig davon, welches spezifische Exemplar du bekommen hast.
Beispielszenario
Angenommen, du bestellst online eine bestimmte Menge von Bausteinen für dein Kind. Diese Bausteine sind vertretbare Sachen, weil sie in definierten Einheiten (z.B. Sets mit 100 Stück) verkauft werden. Wenn die Lieferung nur 90 Bausteine enthält, kannst du rechtlich darauf bestehen, das volle Set zu erhalten oder eine Preisminderung einzufordern, da die gelieferten Bausteine nicht der vereinbarten Menge entsprechen.
Der Verkäufer kann in einem solchen Fall die fehlenden Bausteine nachliefern oder aber du bekommst einen Teil deines Geldes zurück. In beiden Fällen profitierst du von deinem Recht als Käufer und bist durch die Vorschriften im BGB gut geschützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der § 91 des BGB eine grundlegende Bedeutung für den Handel mit beweglichen Gütern hat. Er erleichtert den Austausch und den Verkauf vertretbarer Sachen und sorgt dafür, dass Käufer eine gewisse Sicherheit im Kaufprozess haben. Wer also regelmäßig mit Waren handelt oder kauft, tut gut daran, sich mit diesen rechtlichen Grundlagen vertraut zu machen.