
Am 5. Januar 2025 wird über eine wichtige Änderung im deutschen Mutterschutzgesetz diskutiert, die Frauen mit Fehlgeburten zugutekommen soll. Derzeit schützt das Gesetz, das etwa sechs Wochen vor der Geburt beginnt und acht Wochen danach endet, nicht Frauen, die vor der 24. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erleiden. Dies könnte sich jedoch bald ändern, wie Trends der Zukunft berichtet.
Frauen, die eine Fehlgeburt erleben, haben das Recht auf medizinische Behandlung, und Ärzte können eine Krankschreibung ausstellen. Bisher gibt es jedoch keinen gesetzlich geregelten Mutterschutz für diese Frauen. Eine Fehlgeburt wird definiert als der Verlust eines Babys vor der 24. Schwangerschaftswoche oder mit einem Gewicht von unter 500 Gramm. Aktuell verfolgen die Koalitionsparteien SPD, FDP, Grüne und CDU Verhandlungen über einen potenziellen Mutterschutz ab der 13. oder 15. Schwangerschaftswoche für betroffene Frauen.
Geplante Änderungen im Mutterschutz
Familienministerin Lisa Paus (Grüne) befürwortet eine Regelung, die den Mutterschutz ab der 15. Woche in Kraft setzen würde, während die CDU sich für einen Schutz ab der 13. Woche einsetzt. Die Parteien versuchen, noch vor den Neuwahlen im Februar zu einer Einigung zu gelangen. Ein garantierter Mutterschutz würde es den Frauen ermöglichen, ihr Recht auf Erholung nach einer Fehlgeburt wahrzunehmen, ohne eine ärztliche Diagnose über eine Belastungsstörung nachweisen zu müssen. Dies würde eine bedeutende Erleichterung darstellen.
Zusätzlich zu den politischen Bemühungen zeigt eine Recherche von Deutschlandfunk, dass rund jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben eine Fehlgeburt erleidet. Frauen, die eine frühe Fehlgeburt haben, genießen derzeit keinen Mutterschutz oder Anspruch auf Krankschreibung. Die Initiatorin der Petition „Gestaffelter Mutterschutz“, Natascha Sagorski, schätzt, dass etwa 30% der Frauen betroffen sind. Dies stellt die Wichtigkeit einer Gesetzesänderung und einen Paradigmenwechsel dar, der das Thema Fehlgeburten aus der Tabusphäre befreien könnte.